Integrierter Pflanzenschutz

Menschen, die keinerlei Berührung mit der Thematik Pflanzenschutz haben, stellen sich die Angelegenheit ganz einfach vor. Wenn Pflanzen unter Krankheiten und Schädlinge leiden, dann löst man ein Mittel in Wasser auf, spritzt es Über die betroffenen Pflanzen und die Schadensverursacher sterben ab. Den Pflanzen geht es dann wieder gut, und damit ist alles wieder gut.

Ganz so einfach ist es nicht, denn beim Pflanzenschutz stellen sich viele, z.B. folgende Fragen:

1.    Hätten anstelle der chemischen Pflanzenschutzmaßnahme nicht auch andere Gegenmaßnahmen ergriffen werden können?

2.    Welche nicht chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen sind möglich?

3.    Hätte man das Auftreten der Pflanzenkrankheit, oder den Schädlingsbefall durch Vorbeugung vermeiden können?

4.    Sind alle Pflanzensorten gleich empfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge?

5.    Ab welchem Befallsgrad sind direkte chemische Pflanzenschutzmittel gerechtfertigt?

6.    Ab welchem Befallsgrad kann man überhaupt erst von einer Schaden sprechen?

7.    Gefährden die Rückstände der chemischen Mittel die Menschen, die diese Pflanzen, oder bestimmte Teile davon Verzehren?

8.    Werden Anwender chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen gesundheitlich gefährdet?

9.    Ruft mehrmalige Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel bei Krankheitserregern, oder Schädlingen Resistenzen hervor?

10.    Welchen Einfluss haben Pflanzenschutzmaßnahmen auf die betroffene Flora und Fauna?

11.    Was geschieht mit dem Pflanzenschutzmittel, wenn es in den Boden gelangt?

12.    Besteht die Gefahr, dass Pflanzenschutzmittelrückstände in Oberflächengewässer, oder sogar ins Trinkwasser gelangen?


Es ist deshalb unumgänglich, in die Entscheidung, ob und wenn ja, wie am sinnvollsten, eine Pflanzenschutzmaßnahme gestaltet werden soll, viele verschiedene Überlegungen mit einfließen zu lassen. Weil man in angemessener Weise auf eine durch Schadorganismen hervorgerufene Befallssituation reagieren will, müssen bei jeder Pflanzenschutzmaßnahmen sehr viele Faktoren (mehr als die hier aufgezählten) beachtet werden.

Im Grunde lässt sich das mit der Behandlung von Krankheiten beim Menschen vergleichen. Kein Arzt wird zur Behandlung einer Erkältung den Patient mit starken Antibiotika behandeln. Dies rechtfertigt weder die Schwere der Erkrankung, noch sind die damit verbundenen Nebenwirkungen zu rechtfertigen.

Weil im Pflanzenschutz viele Überlegungen in die Entscheidungsfindung mit einbezogen (integriert) werden, spricht man beim modernen Pflanzenschutz auch vom integrierten Pflanzenschutz.

Integrierter Pflanzenschutz ist im Übrigen kein praxisferner Idealismus, denn laut Pflanzenschutzgesetz (Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen – Pflanzenschutzgesetz – in seiner Fassung von 1998) sind die Anwender zum Praktizieren des integrierten Pflanzenschutzgesetzes verpflichtet.

Kontakt

Sven Lonski

Hauptstraße 10

91462 Dachsbach

 

Tel:       09163/9949297

Mail:     sb@sven-lonski.de

Home:  www.sven-lonski.de